Die BABOs in China – Teil 3

BABO blue in China – Teil 3

Da stand er also nun. Unser Koffer. Der Airport hatte sein Versprechen gehalten und ihn uns bis ins Hotel geliefert. Was eine Erleichterung! Wir hatten schon eine kleine Shopping-Tour für den nächsten Morgen eingeplant um uns mit frischen Klamotten einzudecken, konnten nun aber doch ganz beruhigt schlafen gehen.

Dies war auch dringend nötig, denn der Wecker klingelte bereits nach wenigen Stunden wieder und nachdem wir uns beim Frühstück ausgiebig gestärkt hatten, stand auch schon der erste Termin auf dem Programm – Ein Interview mit dem chinesischen Magazin „China Advertising“. China Advertising ist das führende Fachblatt der chinesischen Werbebranche und hatte uns bereits im Vorfeld einige Fragen zu unserem Produkt und unsere Sicht zu aktuellen Themen der Branche wie “online-to-offline”-Marketing geschickt.

In einem interessanten und gut halbstündigen Gespräch konnten wir unsere Ideen zum Produkt und zur Branche gut rüberbringen und verabschiedeten uns nach einem kurzen Fotoshooting wieder auf das Forum. Wie auch am ersten Tag, standen dort zahlreiche spannende Vorträge zum Thema R&D und Marketing in der Food & Beverage Industrie auf dem Programm. Als Keynote Speaker hatte es das FBIF2015 sogar geschafft Prof. Dr. Mark Post von der Maastricht University zu gewinnen. Dem Team um Prof. Dr. Mark Post ist es gelungen, mit Hilfe von Rinder-Stammzelle „künstliches“ Fleisch herzustellen, welches er im Jahr 2013 erstmals der Weltöffentlichkeit präsentierte:

In seinem Vortrag mit dem Thema  „Cultured beef: An alternative to livestock beef“, referierte Prof. Dr. Mark Post genau über dieses Thema und lieferte so einen enorm interessanten Einblick in die aktuelle Forschung im Lebensmittelbereich. Wenn man bedenkt, dass seine Entwicklungen die Ernährung der Weltbevölkerung nachhaltig verändern könnte, ist seiner Forschung gar nicht genug Stellenwert zukommen zu lassen. Dies ist auch der Grund dafür, warum seine Forschung von prominenten Investoren wie Sergey Brin, dem Mitgründer von Google, finanziell unterstützt wird.

Kurze Zeit später war es auch schon soweit – Mr. Hans-Kaspar Mayer und Mr. Robin Stein waren an der Reihe! Nachdem Prof. Dr. Mark Post und anmoderierte und uns bat auf die Bühne zu kommen, zitterten die Hände dann doch ein wenig. Aber jetzt gab es kein Zurück mehr. Wir machten uns also auf den Weg zur Bühne und auf der großen Leinwand war schon das Thema unseres Vortrages angezeigt: „About the importance of supporting young people, solving problems and introducing an innovative student product to the market.”

Zugegebenermaßen lief dieser nicht ganz so flüssig bei einigen anderen Referenten, aber für unsere erste englische Präsentation waren wir doch ziemlich zufrieden.
Diese Schlacht war also geschlagen und auch die gesunde Anspannung die wie vorher hatten, löste sich schnell. Da es zwischenzeitlich schon relativ spät geworden war, verabschiedeten wir uns von allen Kollegen und den Organisatoren und machten uns auf dem Weg in die Stadt. Wir hatten am Abend vorher schließlich nur unser Viertel kennen gelernt. Daher schnappten wir uns ein Taxi und fuhren in das Stadtzentrum. Was uns hier erwartete, übertraf wirklich all unsere Überwartungen und hatte mit den Eindrücken vom Vorabend nicht mehr viel gemein. Enorme Hochhäuser, deren Spitze im Smog meistens nicht sichtbar war, gigantische Shopping Malls und Unmenge von LED-Werbung waren etwas, was wir in dieser Form in Europa noch nicht erlebt hatten.

Wir machten uns also wieder zu Fuß auf eine Erkundungstour durch diesen Stadtbezirk und mussten trotz der überwiegend positiven Eindrücke doch auch feststellen, wie eng arm und reich in China zusammenliegen. So schliefen bspw. direkt hinter dem Apple Store die Leute in Bretterbuden, während nur wenige Meter entfernt die chinesische Elite Handys für das Jahresgehalt einiger Arbeiter kauften. Wir waren daher froh, dass wir am Abend vorher auch die andere Seite dieser Stadt erlebt haben.

Im späteren Verlauf des Abends lernten wir noch ein amerikanisches Pärchen kennen, welches uns einen Club an der berühmten Uferpromenade empfahl. Dort verbrachten wir den Rest der Nacht und waren froh am nächsten Morgen den Flieger nach München erwischt zu haben…

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